Mondlandschaften links und rechts der Autobahnen

Die Verantwortung der Jäger und einer waldverträglichen Jagd

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Die Dimensionen des aktuellen Waldsterbens werden jedem bewusst, der dieser Tage über die A45 oder A46 durch das Sauerland fährt. Die Mondlandschaften links und rechts der Autobahnen gilt es in den nächsten Jahren wieder in Wald zu verwandeln. Dabei gilt es zu vermeiden, dass an denselben Orten in wenigen Jahren die nächsten Monokulturen heranwachsen. Die Ansprüche der Gesellschaft an den Wald haben sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt. Sie müssen sowohl als Produzent des nachwachsenden Rohstoffs Holz als auch als Trinkwasseraufbereiter, Co2-Senke und Erholungsort, dienen. Diese Funktionen kann langfristig nur ein strukturreicher Mischwald erfüllen. 

Forstliches Saatgut ist zunehmend knapp. Die Nachfrage steigt, bei einem gleichzeitig limitierten und zum Teil sogar sinkenden Angebot, extrem. Zwangsläufig müssen Waldeigentümer aufgrund dessen und mangelnder finanzieller Möglichkeiten auch auf Naturverjüngung setzen. 

Hier setzt die Verantwortung der Jäger und einer waldverträglichen Jagd ein. Es ist in vielen Fällen möglich, aus diesen Mondlandschaften artenreiche Wälder ohne Pflanzung oder Saat zu entwickeln. Großräumig eingezäunter Wälder oder Berge von Plastikmüll, in Form von Wuchshüllen, bedarf es hierfür nicht. In diesen Wäldern ist die Fichte, dann nur noch eine Baumart unter vielen. Das Forschungsprojekt „Rehwildprojekt NRW“ zeigt unter anderem Forstbetriebe auf, die es nach Kyrill durch eine ökologische Jagd geschafft haben, ohne Pflanzung Wälder mit einer Vielzahl verschiedenen Baumarten zu entwickeln. Traurigerweise sind diese Betriebe trotz ihres Potenzials in NRW bisher eine absolute Rarität.

Wir als Jäger haben es in der Hand die Wälder von morgen mitzugestalten. Wir vom Ökologischen Jagdverein NRW stehen an der Seite der Eigentümer und der Gesellschaft. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst die Schalenwildbestände in NRW so zu bejagen, dass eine artenreiche Wiederbewaldung möglich ist.
Der Wald zeigt ob die Jagd stimmt!

 

Fotos: ÖJV.NRW