„Erste Hilfe plus“ für Jäger

In der Stadt ist der Rettungsdienst in spätestens acht Minuten vor Ort. Auf dem Land sieht das oft anders aus, im Wald kann es noch länger dauern. Dann sollten wir uns auf uns selbst oder unsere Jagdpartner verlassen können.

Es sind Minuten, die über Tod und Leben entscheiden können. Das Seminar richtet sich an Jäger, die mehr lernen wollen, als ein Pflaster aufzukleben. Mit minimaler Ausrüstung ist es oft möglich, dem Verletzten Zeit zu verschaffen. Zeit, die er braucht, um zu Überleben oder unnötige Folgeschäden zu vermeiden. Wir lernen mit dem Kopf und den Händen. Das Seminar verbindet Theorie mit dem praktischen Training, auch unter Druck. 

Ziel ist, die einfachen Basistechniken der Notfallmedizin zu erlernen. Hinzu kommt die patientenschonende Bergung. Der Verletzte sollte dorthin transportiert werden, wo der Rettungswagen und der Notarzt mit ihren Einsatzfahrzeugen nicht weiterkommen. Danach soll es heißen: „Besser hätten wir es nicht machen können“, statt „hätten wir das mal besser vorher gelernt“.

Seminar Inhalte:

Schussverletzungen / Verletzung mit starker Blutung: Blutungsstillung - Training mit Tourniquet, Israeli Bandage (Druckverband), Wundtamponade (Celox) und improvisiertem Chest Seal

Sturz-  und Bruchverletzung (stumpfes Trauma): Feststellung Verletzungsart und Erstversorgung

Bergung:  Transportieren wir einen Verletzten aus unzugänglichem Gebiet zum Übergabeort an den Rettungsdienst (Feld-Waldweg)? Wenn ja, wie machen wir das ohne das Problem zu verschlimmern?

Allergische Reaktion / Anaphylaxie: Feststellung und was ist zu tun?

Must have: Reanimation nach Kreislaufstillstand. Training an einer Puppe. Bei Verdacht auf Schlaganfall – wie stellen wir das fest und was ist zu tun?
 

Wo: Der Workshop findet dort statt, wo wir uns im Fall der Fälle dann auch aufhalten: im Wald. Das Seminar findet daher in einem Waldgebiet in Lüdenscheid (Sauerland, NRW) statt, die genaue Location wird den Teilnehmenden mitgeteilt. Im Waldgebiet befindet sich eine kleine Jagdhütte, die auch für den Workshop genutzt wird. Dort gibt es Kaffee und Kuchen und in der Mittagspause besteht die Möglichkeit zu grillen. 

Wann: 14.07.2024, von 10 bis 17 Uhr

Wie: Da der Workshop draußen stattfindet, wird Jagd- bzw. Outdoorkleidung empfohlen.

Kosten: 79€ für ÖJV Mitgleider (99€ für Nicht-Mitglieder), inkl. Verpflegung.

Der Dozent: Dirk Planert ist 57 Jahre alt und Rettungssanitäter im Rettungsdienst der Stadt Dortmund. In den 90ern versorgte Planert als junger Student Krankenhäuser im Kriegsgebiet des ehem. Jugoslawiens.

Hauptberuflich ist er seit über 30 Jahren Journalist mit Einsätzen in Afghanistan, Gaza, Irak, Mali und Bosnien. 2019 leitete er ein Jahr lang eine Feldambulanz und Mobile Rettungsteams in einem Flüchtlingslager auf der Balkanroute in Bosnien. Dann folgte die Ausbildung zum Rettungssanitäter und die Arbeit auf dem Rettungswagen im Dienste der Feuerwehr.

2020 ergänzte Planert die Ausbildung um das EPC Zertifikat (Kindernotfallmedizin) und wurde Mitglied des chirurgischen Teams der Kinderhilfsorganisation Hammer Forum mit mehrwöchigem Einsatz in der Chirurgie eines Kinderkrankenhauses in Somali Land. 

Bis heute fährt er Rettungswagen in Dortmund und arbeitet als Anästhesiehelfer in verschiedenen OP`s.