25. September 2023
Handwerkliche Praxis ist ein Kernthema für die Zukunft der Jagd – Wo Jagdschulen und Jägerkurse aufhören, setzt der ÖJV an mit dem neuen Zweitages-Seminar „Mit ‚20 Ws‘ zum Jagderfolg“. Die Premiere am zweiten Septemberwochenende im Siebengebirge war binnen kurzer Zeit ausgebucht.
Zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von der Jungjägerin bis zum alten Hasen widmeten sich in Theorie und Praxis dem Ziel, künftig konstant erfolgreich zu sein auf der Einzeljagd, denn Strecke ist kein Zufall. Inhaltlich geleitet wurde das Seminar von Revierleiter Jens Merzbach (Regionalforstamt Rhein- Sieg-Erft, Wald und Holz NRW) und Werner Schui (ÖJV).
Zur Begrüßung erläuterte Werner Schui, warum der ÖJV.NRW dieses neue Seminar ins Leben gerufen hat. „Die erschreckenden Auswirkungen des Klimawandels, großflächiges Absterben von Fichtenwäldern und die vielerorts übermäßig hohen Schalenwildbestände stellen an Jägerinnen und Jäger hohe Anforderungen.“ Die Jagd müsse sich deshalb stärker in den Dienst der Gesellschaft stellen und für die Professionalisierung des jagdlichen Handwerks sorgen. „Deshalb sind wir heute hier,“ so Schui.
Im theoretischen Teil wurden Fragen behandelt, wie: Wo parke ich? Wie bewege ich mich vom Auto zum Sitz? Warum breche ich den Ansitz vorzeitig ab oder wechsle den Sitz? Das Stück liegt nicht am Anschuss. Was nun?
Am Nachmittag stellte Jens Merzbach unterschiedliche Ansitzeinrichtungen in seinem Revier vor. Besprochen wurden unter anderem Kennzeichnung und Vorbereitung der Pirschwege, Ausführung und Ausrüstung der Drückjagdböcke.
Auch auf waldbauliche Aspekte wurde eingegangen. Revierleiter Merzbach zeigte, woran man hohe Rehwilddichten erkennen kann und wie diese die natürliche Verjüngung heimischer Baumarten verhindern können.
Abgerundet wurde das Seminar mit einem Sammelansitz am Sonntagmorgen und anschließendem Frühstück.
Alle Teilnehmer versicherten, einen tollen, interessanten Lehrgang mit wertvollem Wissen erlebt zu haben. Die Unterbringung, Verpflegung und der freundliche Umgang im Gasthaus Otto wurden gelobt. Am Ende des Seminars stand fest, dass Jagdstrecke kein Zufall ist. Die Organisation lag bei Werner Schui, ÖJV.
Text: Michael Müller | Fotos: ÖJV.NRW